Entertaiment
Jazzsängerin Youn Sun Nah träumt von Auftritt in Nordkorea
GDN -
Die weltweit erfolgreiche südkoreanische Jazzsängerin Youn Sun Nah hofft, eines Tages in Nordkorea auf der Bühne zu stehen: "Irgendwann in Pjöngjang aufzutreten ist ein Traum, den ich gerne noch verwirklichen würde", sagte Youn Sun Nah dem "Zeitmagazin". Und weiter: "Ich würde Arirang singen, ein Volkslied, das alle Koreaner mögen."
Das sei "ein Traum, der tatsächlich eines Tages wahr werden könnte – und ich wünsche mir, dass meine Eltern das noch erleben dürfen". Derzeit sei Nordkorea das einzige Land auf der Welt, welches sie als Südkoreanerin nicht betreten dürfe. Die Eltern ihres Vaters seien in den Fünfzigerjahren, zu Beginn des Koreakrieges, vom Norden in den Süden geflohen. "Seitdem hat es zu diesem Teil unserer Familie keinen Kontakt mehr gegeben. Wir wissen nicht einmal, ob seine Angehörigen im Norden noch leben oder nicht. Ich vermute, dass ich dort Cousins und Cousinen habe, aber ich weiß es nicht", so Youn Sun Nah. Am Beispiel Deutschland hätten Südkoreaner zwar erlebt, dass eine Wiedervereinigung klappen könne, sagte sie, "aber wir haben nicht das Gefühl, dass es in Korea bald so weit sein könnte." An das Jahr 1989 erinnert sich Youn Sun Nah genau: "Als ich davon hörte, dass in Deutschland die Mauer gefallen war, tourte ich gerade durch Europa. Ich bin dann sofort nach Berlin geflogen. Ich wollte das einfach erleben und meinen Großeltern berichten, wie sich eine Wiedervereinigung anfühlt. Aus Berlin rief ich meine Großeltern in Seoul an. Ich sagte: Großmutter, es ist unvorstellbar toll, ihr dürft euren Traum nicht aufgeben!" Sie habe ihren Großeltern damals ein Stück Mauer mitgebracht, "damit sie weiterträumen können".
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